Die Kassenärztliche Bundesvereinigung wird die Pflege des sogenannten DOS-Prüfmoduls zum Jahresende einstellen.

Erstmalig mit den Arbeiten zum Update für das 1. Quartal 2004 ist die KBV an die technischen Grenzen des DOS-Prüfmoduls gestoßen. Regeln, die neu implementiert werden müssen, können über die bisher genutzten Mechanismen nicht mehr integriert werden. Noch konnte sich die KBV über externe Konfigurationsmöglichkeiten behelfen. Deren Kapazität ist allerdings beschränkt.

Sowohl die technologische Basis als auch die ursprünglichen fachlichen Anforderungen an das KBV-Prüfmodul stammen aus Zeiten, als MS-DOS Stand der Technik war. Der Zwang, auf dieser Grundlage besonders ressourcensparend und dennoch effizient programmieren zu müssen, führte seinerzeit zu Designentscheidungen, die heutzutage eine Erweiterung oder Anpassung der Software an ständig neue Anforderungen massiv erschweren oder unter Umständen sogar unmöglich machen. Sowohl die verwendete Programmiersprache C als auch die damals verwendeten Programmierparadigmen (funktionale
Programmierung) und Werkzeuge sind längst nicht mehr Stand der Technik für diese Art von Software. Es ist anerkannte Tatsache, dass die Pflege solcher Software höchst fehlerträchtig und zeitaufwändig ist, zumal gerade beim Prüfmodul neue fachliche Anforderungen häufig sehr kurzfristig umgesetzt werden müssen. Aspekte moderner Softwareentwicklung wie etwa die Bedeutung von Softwaredokumentation und schlüssiger Modellierung oder der Einsatz von Komponenten hatten damals noch nicht den Stellenwert, der ihnen heute zugesprochen wird, mit der Folge, dass nicht nur technologische Gründe gegen eine Weiterentwicklung des KBV-Prüfmoduls sprechen, sondern auch organisatorische.

Die Einstellung der Pflege des sogenannten DOS-Prüfmoduls führt aber nicht zwangsläufig dazu, dass der/die Arzt/in auch das eventuell noch betriebene DOS-basierendes Praxisverwaltungssystem ersetzen muss. In der Regel wird auch diese Software in sogenannten DOS-Fenstern auf Rechnersystemen betrieben, die den parallelen Einsatz des modernen XPM-Prüfmoduls zulassen.